
Dieser süße Wildfang wartet schon länger auf ein Zuhause. Malou kam als Fundkatze zu uns und konnte nach der Kastration nicht wieder an die Stelle zurück. Bei uns im Katzenhaus hat sie sich lange zurückgehalten und lebte am liebsten dort, wo Menschen nicht hinkommen – nämlich in der obersten Etage. Da wir nach vielen Monaten den Eindruck hatten, dass sie sich vielleicht doch noch Menschen nähern möchte, ist sie auf eine Pflegestelle gezogen. Die ersten 3,4 Monate hat sich dort nicht wirklich etwas bewegt und sie hat einfach an ihren ausgesuchten Plätzen ausgeharrt, so wie sie es auch im Tierheim gemacht hatte.

Nach vielen gemeinsamen Gesprächen und (für sie wahrscheinlich) aufdringlichen Versuchen der Pflegestelle hat sie sich irgendwann umentschieden und ist aus ihrem Versteck gekommen. Wir sind überzeugt, dass die auf vier Jahre geschätzte Samtpfote eine richtige Schmusekanone werden könnte. Es soll schon passiert sein, dass sie an der Tür langgestrichen ist und das Schwänzchen hochgestellt hat (wie es Katzen zum Streichel-Auffordern machen). Allerdings benötigt sie versierte Menschen, die Erfahrung mit sehr scheuen Katzen und auch kein Problem damit haben, wenn es Monate dauert, bis sich Malou anfassen lässt. Sie hat keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht, sondern einfach kaum Erfahrungen und kann Zweibeiner schlecht einschätzen. Wir müssen ihr einfach nur das Vertrauen geben, auch wenn die sehr skeptisch Malou lange benötigen wird. Kinder sollten aus diesen Gründen nicht im Haushalt sein.

Man darf zwar noch nicht mit ihr zusammen spielen (wenn ein Spielzeug vom Menschen kommt, bedeutet das noch Gefahr für sie), dafür darf man aber zuschauen, wenn sie mit sich spielt. Und das macht sie in einem ziemlichen Turbogang. Sie vermöbelt gerne Spielzeug und hopst auf dem Bett rum, als wäre es ein Trampolin. Wir können uns vorstellen, dass Malou mit freundlichen Katzen gut klarkommt, können uns aber auch gut vorstellen, sie alleine zu vermitteln.

Wenn das Vertrauen zwischen Mensch und Katze aufgebaut ist, würde sich Malou ganz sicher über Freigang freuen, damit sich die kleine Powerlady so richtig austoben kann.

Malou hat an beiden Hinterläufen Missbildungen. Ihr fehlen einige Ballen wahrscheinlich von Geburt an. Das tut ihrem Bewegungsdrang allerdings gar keinen Abbruch, sie hat weder Schmerzen noch beeindruckt es sie beim Spielen. Manchmal sieht es aus, als wenn sie etwas hoppelt, aber das bringt die kleine Turbokatze nicht aus dem Gleichgewicht.