Warum hast Du Dich am 07.01.2017 um 08:30 Uhr ins Regenbogenland aufgemacht? Warum war dies unser letztes
gemeinsames Weihnachtsfest, zumindest in dieser Welt?
Im Juni 2007 bist Du gemeinsam mit Deinem Kumpel Eddy zu uns gekommen, nachdem die ersten beiden Jahre Deines Lebens wohl nicht so schön waren. Du, der völlig ängstliche schmale Hering und Eddy, der Draufgänger, der Dich schon im Helenhof in sein Herz geschlossen, beschützt und die Welt gezeigt hat.
Kaum wart hier gewesen,
habt Ihr Eure neue Welt erobert,
habt gekuschelt und auch so manchen großen Hüpfer gemacht,
auch wenn Du zunächst noch gerne Deine Fluchtburg bewohnt hast.
Im Oktober 2008 war Eddy dann zu mutig und ein Auto zu schnell. Wie hast Du getrauert und immer darauf gewartet, dass Dein Kumpel doch noch wiederkommt.
Stattdessen kam Castello, geboren im Juni 2007 und zuvor auch schon ein Jahr im Helenhof, zu uns. Castello, im Helenhof noch ‚Romeo’, ist zwar viel größer als Du, aber noch ängstlicher und plötzlich warst Du der Beschützer, hast Castello ans Pfötchen genommen, wenn er sich nicht rausgetraut hat, wenn Besuch da war oder er hat Dich auch sonst oft gerufen, sei es auch nur, um mit Dir zu kuscheln. Jetzt warst Du derjenige, der einem anderen in die Welt geholfen hat. Klasse !!
Auch Ihr seid richtige Buddys geworden:
Du hast auch den Mut gefunden, Dich kraulen zu lassen, aber nur, wenn Du es wolltest und dort, wo Du es wolltest, meist abends auf dem Sofa. Auch wenn Du Dich ansonsten nicht anfassen lassen wolltest, hast Du immer Deine Zuneigung und Dein Vertrauen zu uns gezeigt. Und auch wenn Du nicht miauen konntest, hat die Verständigung geklappt und wir haben hoffentlich meistens Deine Wünsche erfüllen können. Nur bei ganz besonderen Anlässen, z.B. als Du Castello den Weg durch die neue Katzenklappe gezeigt hast, durch die er sich drei Wochen lang nicht getraut hat, hast Du Dich in die Küche gestellt und miaut. Man muss halt nicht dauernd reden und hat trotzdem viel zu sagen.
Dein Leben lang hast Du auch tapfer und klaglos die Autoimmunerkrankung ertragen und dadurch verursachten Halsentzündungen, die nur mit Cortisontabletten zu unterdrücken war und wenn die nicht halfen, musste der Tierarzt zu Dir (und nicht umgekehrt) mit einer Spritze kommen und nach der ersten Behandlung bist Du anschließend freiwillig zu der speziellen Decke, die es nur für diesen Zweck dort gab, gelaufen und hast auf die Spritze gewartet, weil Du wusstest, gleich wird es wieder besser mit dem Hals.
In der letzten Woche hat jedoch nichts mehr geholfen. Aber nicht der Hals war das Problem, sondern der bis dahin nicht aufgefallene Tumor in der Niere, die Metastasen in der Lunge und die schwere Bronchitis mit Fieber gingen dann doch und innerhalb weniger Tage über Deine Kräfte.
Die letzte Nacht mit Dir auf dem Bett war entsetzlich, aber zugleich auch wunderschön. Du scheinst keine Schmerzen gehabt zu haben und bist einfach immer weniger geworden, hast immer flacher geatmet, Dich zum Schluss gestreckt zu Deiner Lieblingsschlafstellung und ganz einfach aufgehört zu atmen. Wir hoffen, Du hast Dich behütet und begleitet gefühlt.
Wir danken Dir für alles, was Du uns gegeben hast. Viel mehr, als wir Dir haben geben können.
Wir sind aber sicher, dass wir uns in der anderen Welt wiedersehen und Du hast am 07.01.2017 ganz bestimmt sofort Eddy getroffen und Ihr habt mit einem ordentlichen Schluck Wasser und viel Katzengrass und Katzenminze Euer Wiedersehen gefeiert und sicherlich auch die anderen Freunde vom Helenhof und unsere früheren Begleiter Zebulon, Pfötchen, Wissi, Timmy und alle anderen eingeladen. War bestimmt ein rauschendes Fest.
Geh Deinen Weg weiter, wir sehen uns wieder.
Wir vermissen Dir ganz fürchterlich.
Brigitte, Frank und Castello