Rex

An alle die ihn kannten und liebten!!!

Nun ist es doch anders gekommen, als wir uns so sehnlichst gewünscht haben. Am 26.05.2004 mußten wir unseren Rex einschläfern lassen.

Wir hatten seit langem um jeden Monat, jede Woche, jeden Tag und jede Stunde, mit Hilfe von unserem allseits bekannten Dr. Michael Wolters, gekämpft, die er uns noch erhalten bleiben konnte. Aber – sogern auch er bei seinen Menschen bleiben wollte – sein Körper hat leider diesen Kampf heute verloren. Der Geist ist willig, aber der Körper schwach. Friedlich und vor allem von allein und ohne Euthanasie sollte er von uns gehen, aber diesen Wunsch hat er uns nicht erfüllt. Jeden Morgen hat er uns angeschaut und sein Blick sagte uns oft genug: Die Zeit ist noch nicht reif, ich kann und will noch! Aber seit einer guten Woche hatte unser Rex keine Kraft mehr gehabt, sein Blick wurde trüber und trüber und wir alle zogen in die letzte Schlacht, die nicht mehr gewonnen werden konnte.

Wir möchten noch ein wenig auf Rex´ Leben eingehen und allen ein wenig verständlicher machen, wie schwierig es manchmal gewesen ist, wieviel Geduld und Liebe man geschenkt (NICHT investiert) hat.

Rex kam am 02. Dezember 1999 aus dem Tierheim Hürth-Efferen zu uns. Damals war er wohl ca. 9 Jahre alt und hatte die letzten acht Jahre als Wachhund in einer Spedition gelebt. Sein Zuhause war bis dahin ein Verschlag, der gerademal so groß wie er selbst war. Seine Menschen immer unterschiedliche LKW-Fahrer, die ab und zu mal etwas zu essen für ihn übrig ließen. Er kannte nichts. Ein Haus betreten, Auto fahren, Pferde, Hunde, Kinder alles war neu und ungewohnt für ihn. Wir erinnern da nur an die Radfahrer, die er anfangs am Hosenbein vom Rad zerrte. Oder an die „Prügeleien“ mit anderen Rüden, vorallem wenn Herrchen oder Frauchen mal kurz unaufmerksam waren und man sich klangheimlich „vom Acker machen und sich prügeln“ konnte. Einigemale erklang ein männlicher oder weiblicher Schrei über die Reitanlage “  R   E   X „.
Wie oft mußten wir Rex zusammenflicken lassen, weil er entweder zu unerfahren, zu  unaufmerksam oder tolpatschig unter irgendeinen Pferdehuf geraten war.

Seine größte Leidenschaft waren anfangs Fliegerin, genannt Flicka (allen Reitern auf dem Markushof sicherlich noch ein Begriff), später dann Fly und allen voran natürlich die ganze Rasselbande von Jackies wie Cindy, Lissy, Topsi und Lilly. Auch in seinen letzten Tagen hat man ihm seine Freude daran noch im Gesicht ablesen können. Mit der Rute wedeln konnte er schon länger nicht mehr, diese hatte seit seinem Schlaganfall im Juni 2003 ein neues Aufgabengebiet bekommen – Gleichgewichtsstörungen ausgleichen und beim Spaziergang auf schmalen Wegen half sie dabei, den Weg nicht ungewollt zu verlassen.
Unerwähnt lassen möchten wir keinesfalls seine erfolglose Jagd auf die Wildschweinhorde im Sommer 2000. Frauchen konnte sich heiser brüllen, Rex sah man nur noch als schwarzgoldenen Ball im Feld auf und ab springen. Das schlechte Gewissen hat er nie mehr ganz abgelegt, wenn wir ihn auf seine Schandtat anhand eines neuen Wildtieres aufmerksam machten. Zum Glück, denn wir befürchteten immer, daß ein solcher Ausflug mal unangenehme Folgen haben könnte.

Tja und nun heißt es Abschied nehmen, in Erinnerungen schwelgen, daran zu glauben und zu wissen, daß da, wo Rex nun als „Engelhund“ hingegangen ist, über die Regenbogenbrücke ins Regenbogenland, alle unsere Tiere glücklich und zufrieden, ohne Leid und Schmerzen ein friedvolles Dasein haben werden und sie auf nichts sehnlicher warten und hoffen, als daß sie ihre Menschen eines Tages an genau diesem Ort wiedersehen werden….

Danke für die schöne Zeit mit Dir, wir werden Dich niemals vergessen und es wird immer einen Platz für Dich in unseren Herzen geben!

Ilka und Dieter Christian

Metternich, im Mai 2004