Ein herzliches „Hallo“ an das gesamte Team,
nun sind unsere beiden Racker schon fast 3 Monate bei uns!
Mensch! Wie schnell vergeht die Zeit und wie schnell gewöhnt man sich an zwei kleine Seelen!
Die ersten Wochen waren hart. Hart für die Tiere, da sie ständig raus wollten und hart für uns, da wir das Gejammer der Beiden aushalten mussten.
Vor allen Dingen kann Garfield weinen wie ein kleines Kind. Tag und Nacht. Er, der scheinbar der Clevere von beiden zu sein schien, schafft es ja auch, Innentüren zu öffnen. Oftmals mussten wir ihm in unseren Vorbau folgen, wo er, nachdem er die erste Türe geöffnet hatte, verzweifelt versucht hat, die schwere Außentüre zu öffnen. Liebevoll wurde er dann wieder zurück getragen oder gelockt, was ihn aber nicht daran hinderte, es wieder und wieder zu versuchen. Die Außentür hat etwas gelitten, aber das kann sie ab. Mit etwas Schmirgel und Farbe wird sie im Frühjahr wieder aufgehübscht.
Seit seinen ersten Versuchen wird die Außentür auch tagsüber abgeschlossen, um einen „Ausbruchsversuch“ zu verhindern.
In den ersten Wochen des neuen Jahres wurden unsere Süßen in Begleitung auf unseren Hof/in unseren Garten geführt. Garfield etwas mutiger, Mäuschen sehr vorsichtig, erkundeten sie das Gelände. Da es oft regnete oder ihren „Aufsehern“ schnell sehr kalt wurde, verblieben sie nie länger als 30 Minuten draußen. Nach dem Abtrocknen und Aufwärmen standen beide wieder erwartungsvoll an der Türe, sprangen auf das Fensterbrett und versuchten, die Türe erneut zu öffnen. Garfield, der so schön „weinen“ kann, war meist derjenige, dem man einfach nachgeben musste. Also wieder Türe auf, Jacke an und raus.
Es hat schon eine Woche gedauert, bis die Beiden erkannt haben, dass man Bäume ja als Klettergerüst nutzen kann, um in Nachbars Garten zu kommen.
Von da an hieß es für uns immer: Einer passt hier auf, der Andere rennt nach nebenan (Omas Garten) und fängt die Ausreißer ab. Beide haben es mehrfach dabei geschafft, an einem vorbei zu laufen, so dass sie in die Vorgärten unserer Anliegerstraße kamen. Hat dann der, der eigentlich hinten aufpassen sollte, gut reagiert und die Eingangstüre geöffnet, lief der Entkommene durch die Türe wieder ins Innere, um so schnell wie möglich über die offene Terrassentüre wieder ins Freie zu gelangen. Ein ständiger Kreislauf. Die Katzen fanden das wohl amüsant. Wir nicht so ganz. So waren aber alle gut beschäftigt und wenn es dann dunkel wurde, schliefen unsere Kleinen auch gut und ohne weiteres Mauzen ein.
Nach einer Woche haben wir dann zu beiden Seiten unseres Gartens einen Durchgang zu den Nachbargrundstücken geschaffen, so dass sie frei laufen konnten, ohne dass sie jemand „verfolgt“. Unser altes Spiel hat dabei bewirkt, dass sie nicht zu einem der Durchgänge zurück liefen, sondern oftmals vor der Haustüre warteten, bis ihnen geöffnet wurde. War auf der einen Seite schön, dass sie sich erinnerten, auf der anderen Seite auch lästig, da man immer mal auf die Türe spingsen, den Schlüssel holen und ihnen aufschließen musste.
Wann immer sie auch draußen sein durften, sie kamen nach wenigen Minuten zurück, um dann erneut spazieren zu gehen. Es war sehr schnell eine große Sicherheit des Zurückkommens da. Bis auf Samstag vor acht Tagen. Gegen 8Uhr 30 ließ ich beide in den Garten, erledigte die eine oder andere Hausarbeit, ging ins Bad und wollte später mit meiner Familie zum Einkaufen fahren.
Da wir immer darum bemüht sind, dass die Katzen währen unserer Abwesenheit im Haus sind, suchten wir sie ab 11Uhr 30.
Garfield tauchte schnell auf und Mäuschen wurde in jedem Winkel, jeder Schublade gesucht. Kein Mäuschen. Unsere Suche ging zunächst bis 13 Uhr. Wir suchten in Omas Haus, Omas Garten und Omas Garage. Die ersten Tränen flossen bei den Mädchen und ich versuchte mir einzureden, dass das Tier schon nach hause finden würde. Es bleib uns nichts anderes übrig, als zunächst den Einkauf zu erledigen. Es war ein kurzer Einkauf, da alle weitersuchen wollten. Nach unserer Rückkehr gingen wir alle umliegenden Straßen ab und suchten erneut. Kein Mäuschen.
Im Vergleich zu Garfield erschien mir die Kleine bis dahin auch etwas dödeliger (wenn man so etwas zu einer Katze sagen darf). Garfield ist kräftiger, im Spiel schlauer und auch sonst viel mutiger. Nach und nach verließ mich dann auch die Hoffnung. Am Abend versprach ich meinen Töchtern, im Wohnzimmer zu schlafen, damit ich Mäuschen vielleicht eher hören könnte, wenn sie zurückkäme.
Die ganze Nacht habe ich gewartet, bin mehrmals zur Eingangstüre gegangen, um im Dunkeln nach einem Häufchen Elend zu suchen. Erfolglos.
Um meinen Kindern noch die Möglichkeit einer Rückkehr zu einzureden, habe ich sogar schon ein Flugblatt mit Mäuschens Foto konzipiert, was wir am nächsten Tag aufhängen wollten.
Irgendwann bin ich dann wohl doch eingeschlafen und wurde gegen 7 Uhr durch ein Kratzen an der Terrassentüre wach. Und siehe da: Mäuschen stand vor mir! Weder verletzt, noch unterkühlt. Nur hungrig, denn sie widmete sich als erstes ihrem Napf. 22 Stunden nach dem Herauslassen am Vortag.
Wir waren alle unendlich glücklich und wissen seitdem, dass Mäuschen doch besonders clever sein muss, um in diesen kalten Januartagen wohlbehalten zurück zu kehren. Und: Beide Katzen wissen, wo ihr zuhause ist.
Nun dürfen sie, sofern ein Familienmitglied zuhause ist, wann immer sie wollen raus. Jetzt, in der Kälte, heißt das auch für uns, das es im Wohnzimmer knapp über 0 Grad ist , da wir meist vermeiden, die Türe komplett zu schließen. Hauptsache, die Zwei können kommen und gehen wann immer sie wollen. Zieht die Dämmerung auf, schließen wir die Türe, drehen die Heizung auf und kuscheln gemeinsam.
Gehen wir zu Bett, suchen sich die Beiden ein Familienmitglied aus, bei dem sie „mitschlafen“ können. Im Arm, am Kopf- oder Fußende. Dabei zeigt Mäuschen ganz besondere Zuneigung. Die, die sich nur ungerne hochheben lässt, rollt sich in eine Armbeuge und schläft bis zum Aufstehen. Garfield bevorzugt die Bauchlage. D. h., er legt sich platt auf den Schlafenden drauf und schlummert vor sich hin. Unter seinem Gewicht kann man sich dann kaum rühren. Morgens, beim 1. Kaffee springt Mäuschen auf den Küchentisch, stubst mich an, dass ich meinen Arm neben sie lege, so dass sie sich eng anschmiegen kann. Hat sie die Haar- an Haut-Position erreicht, dreht sie sich auf den Rücken und genießt ausführlich das „Bauchkraulen“. Selten einen solchen Genießer erlebt!
Ja, ja. Die Zwei haben uns ganz schön im Griff, aber wir lieben sie einfach!!!!!!!!!
Das war eine „kurze“ Beschreibung unserer Symbiose. Ihr seht, es geht Euren Zöglingen gut. Und uns auch.
Viele liebe Grüße aus dem Rechtsrheinischen.
Familie Bosbach