Liebe Frau Happel,

Moritz geht es gut, das vorneweg.

Seit ca. 2 Monaten hat er unbegrenzten Freigang, was ihn deutlich ausgelasteter macht. Er geht gerne nachts raus (ich kenne Ihre Bedenken…) und wartet morgens immer im Wohnzimmer auf sein Frühstück. Wie lange er draußen ist, weiß ich natürlich nicht. Bin ich im Gemüsegarten ist er oft mit dabei, quäkt ein bisschen vor sich hin, wälzt sich in den frisch aufgeharkten Beeten oder fläztsich bei Sonne im Schatten der Hochbeete.

Mit Ginny klappt es mittlerweile wunderbar. Mehrfach habe ich die beiden schon nebeneinander auf einer Liegestatt gefunden. Fotos als Beweise hängen an. Ab und zu stehen sie auch Nase an Nase voreinander und es wird von keiner Seite empört gefaucht, wie  noch vor einigen Wochen.

Seit ca. 10 Tagen gibt es auch noch mal große Fortschritte zum Thema Mogli (Schäferhund-Mix) und Moritz. Ich war ein paar Tage zuhause und konnte mehr auf die Beiden einwirken. Ruhe in die Sache reinbringen. Das Problem ist, daß Mogli neugierig zum Kater hin will, um ihn zu beschnuppern. Daraufhin will Moritz abhauen und Mogli stürmt dann natürlich hinterher, wenn ich ihn nicht festhalte. Was Moritz wieder bestärkt, daß Mogli gefährlich ist, worauf er sich vermehrt hinter Papierkorb, Pappkarton, Staubsauger versteckt, worauf Mogli noch mehr hinter ihm her ist… Seit einer Woche bleibt Moritz liegen, wenn Mogli ankommt. Mogli schnuppert dann kurz, oder wirft nur einen Blick und läuft an ihm vorbei. Meistens bleibt Mogli mittlerweile auch liegen, wenn Moritz zur Türe reinkommt. Jedes Mal, wenn nichts aufregendes passiert, ist Moritz entspannter und haut beim nächsten mal nicht so schnell ab. Sie können sich ja vorstellen, wie das geht.

Figurtechnisch ist Moritz mir jetzt etwas zu dünn geworden (zuviel Freigang…), daher bekommt er seit ein paar Wochen deutlich mehr Futter – sehr zu seiner Freude! Denn Fressen ist immer noch seine größte Leidenschaft. Zu Fütterungszeiten steht er immer parat. Aber er ist auch so ein wenig Umtriebiger. Wenn ich nach hause komme liegt er in der Regel auf der Terrasse auf einem Stuhl oder, bei heißem Wetter, liegt er unter der Hecke oder sonstwo im hohen Gras. Mein Nachbar, ein alleinstehender Ruheständler, hat schon nach ihm gefragt. Moritz Vorgänger Tomtom hatte sich in sein Herz und ins Haus geschlichen und ich habe ihn irgendwann dabei erwischt, wie er langgestreckt auf dem Terrassentisch (!) lag und sich vom Nachbarn streicheln ließ. Ich denke, meinen Nachbarn würde es freuen, wenn Moritz sich ähnlich entwickeln würde. Mich würde es nicht stören.

Wenn es bei uns gemütlich wird, kommt Moritz zu mir auf die Liege und kuschelt sich im Schoß ein und Mogli liegt zu unseren Füßen ausgestreckt. Ginny liegt auf dem Schaukelstuhl und Timo, der zweite Hund im Bunde, liegt in einem Körbchen. Alles sehr harmonisch und mir quillt das Herz über…