Juni 2010

In diesem Monat wollen wir Ihnen Buddy, unseren „dickköpfigen“ Labrador-Rüden vorstellen. Viele Besucher, die ihn das erste mal sehen, fragen sich, warum so ein hübscher Kerl noch im Tierheim sitzt, und überhaupt, Labradore sind doch die geborenen, lieben Familienhunde. Zugegeben, ein hübscher Kerl ist er, aber ein unproblematischer Familienhund derzeit nicht. Ein Grund dafür ist sicher seine Prägung in den ersten Lebensjahren.

Buddy wurde ca. 2006 geboren und hatte tatsächlich noch nicht viel Glück in seinem Leben. In seinen ersten Lebensmonaten ging er durch die Hände von vielen verschiedenen Besitzern, wurde immer nur abgeschoben und nur in der Garage oder im Keller gehalten. Im Alter von rund acht Monaten wurden Tierschützer auf ihn aufmerksam und vermittelten ihn an Menschen, die leider mit einem turbulenten und pubertierenden Jungrüden überfordert waren und Buddy keinen Halt geben konnten. Auch seine nächsten Besitzer hatten zwar Hundeerfahrung, kamen aber mit dem inzwischen recht eigenwilligen Rüden auch nicht richtig klar: Buddy akzeptierte den Mann im Haushalt nicht und signalisierte sein Unbehagen deutlich mit Knurren und Zähnefletschen. Also musste Buddy wieder ausziehen. Nach all diesen Stationen landete Buddy 2008 bei uns und so lange wartet er nun auch schon auf ein passendes Zuhause.

Aber wie könnte ein passendes Zuhause für Buddy aussehen? Auch wenn Buddy auf den ersten Blick einfach nur lieb und schwanzwedelnd die Besucher an seinem Zwinger begrüßt, darf es nicht darüber hinwegtäuschen, dass er im Familien-Alltag ein durchaus problematisches Verhalten an den Tag legen kann.  Er ist ein Hund, der gelernt hat, dass er mit Knurren, Zähne Zeigen und notfalls Schnappen seinen Willen durchsetzen kann. Dieses Verhalten schreckt verständlicherweise anfangs viele ab. Und so hatte er damit in der Vergangenheit immer viel Erfolg. Diese Überzeugung muss ihm abtrainiert werden. Wir sind uns aber sicher, dass das mit Geduld und Konsequenz durchaus möglich ist. Denn Buddy ist nicht einfach nur ein „Problemhund“, sondern eigentlich ein sehr liebenswerter Kerl, der gerne lernt und etwas mit Menschen erlebt. Er besucht nun auch schon seit längerer Zeit unsere Hundeschule, macht stetig Fortschritte und genießt sichtlich die Aufmerksamkeit, die er bekommt. Und auch seine Stamm-Gassigänger schwärmen von den langen Touren, die sie mit ihm unternehmen.

Buddys neues Zuhause sollte also Erfahrung mit Hunden wie ihm haben, geduldig genug sein, konsequent an seinem Verhalten zu arbeiten, und nicht aufgeben, wenn es einmal Rückschläge gibt. Denn Buddy ist nicht nur lernbegierig und unternehmungslustig, sondern auch manchmal etwas stur. Aber, auch das kann jeder bestätigen, der sich schon länger mit Buddy beschäftigt hat, er kann auch unheimlich viel zurückgeben, wenn man einmal sein Herz erobert hat.